Apple’s Neuheiten an der gestrigen WWDC
Es ist allgemein bekannt, dass an der WWDC welches ja die offizielle Entwicklerkonferenz von Apple ist, es eher um Software, als um Hardware-Neuheiten geht.
Es ist ein festes Ritual, wenn neue Produkte vorgestellt werden: Apples Onlineshop geht für einige Stunden vom Netz, um aktualisiert zu werden. Neue Produkte werden eingepflegt, die nach der Apple-Show vorbestellbar oder sogar erhältlich sein werden. So war das dann auch gestern der Fall.
Was waren die Highlights gestern Abend?
Das neue OS X welches auf dem Namen Mavericks hört wird vorgestellt. Neu sei ein verbesserter Finder, mit dem man in mehreren Tabs arbeiten kann. Außerdem gibt es nun umfangreichere Tabs. Ebenfalls an Bord: Multiple Displays. Das Menü kann nun über mehrere Bildschirme verteilt werden. Die überarbeitete Tag-Funktion zeigt beispielsweise Dokumente, die mit dem gleichen Tag markiert wurden, auch wenn sie in unterschiedlichen Ordnern liegen und zu verschiedenen Programmen gehören.
Das neue OS X Mavericks
soll den Prozessor optimal nutzen, um bis zu 72 Prozent Energie zu sparen, verspricht Apple. Programme sollen deutlich schneller starten, selbst riesige E-Mail-Listen im Mail-Client sollen kein Problem darstellen. Ebenfalls neu ist, dass Anwendungen werden im Ruhezustand aktualisiert. Auch bei Safari gibt es Neuigkeiten: Der Apple-Browser bekommt eine neue Sidebar mit Lesezeichen, mit der sich auch Shared-Links aufrufen lassen. Damit sind Links gemeint, die beispielsweise auf Twitter geteilt wurden. Wird ein anderes Programm über Safari gelegt, wird die Prozessorbelastung gedrosselt, damit andere Programme schneller zur Verfügung stehen.
Mit „iCloud Keychain“ startet Apple nun einen eigenen Dienst, der sich Passwörter merkt, etwa Website-Logins oder Wlan-Zugangskennwörter. Für Fremde soll es unmöglich sein, die Passwörter auszulesen, verspricht Apple. Mit seinem eigenen Kartendienst sammelte Apple im vergangenen Jahr viel negative Presse. Nun gibt es ein Update: Der Kartendienst lässt sich nun auch in Mac OS X nutzen. Damit ist es beispielsweise möglich, direkt am Laptop eine Route zu berechnen und diese anschließend ans iPhone zu schicken. Im ebenfalls überarbeiteten Kalender in Mac OS X können Karten nun zu Terminen hinzugefügt werden.
Das neue Macbook Air
Es ist nicht nur schneller, sondern soll dank der neuen Haswell-Prozessoren von Intel auch deutlich länger durchalten: Die 11-Zoll-Variante soll neun Stunden, die 13-Zoll-Variante soll 12 Stunden durchhalten. Damit könne man beispielsweise die gesamte „Herr der Ringe“-Trilogie am Stück sehen, rechnet Schiller vor.
Der neue Mac Pro
HighEnd-User weltweit dürften aufatmen: Der Mac Pro, ein besonders rechenstarker Desktop-Computer, wird überarbeitet. Das Design des Vorgängers ist Geschichte, stattdessen wirkt der neue Mac Pro deutlich moderner. Das Design ist offenbar Geschmackssache: Nur Sekunden nach der Präsentation gibt es bereits Witze über die neue „iTube“. Doch das Innenleben kann sich sehen lassen: Der Mac Pro hat einen Zwölf-Kern-Prozessor, schnellen Flash-Speicher, den neuen Thunderbolt-2-Anschluss (schafft 20 Gigabit pro Sekunde) und kann hochauflösende 4K-Displays ansteuern. Der Computer kommt „später in diesem Jahr“ und wird nicht in China, sondern in den USA gefertigt.
Das neue iOS 7
will mit Einfachheit glänzen. Alle Symbole sind von Grund auf neu gestaltet worden, das System wirkt wesentlich moderner und aufgeräumter. Die Anwesenden an der WWDC sollen begeistert gewesen sein.
In der neugestalteten Wetter-App ziehen nun Wolken im Hintergrund vorüber, bei Gewitter regnet es auf dem Display, Blitze schlagen ein. Auf Android-Systemen erfreuen sich ähnliche Animationen großer Beliebtheit.
Der Kalender wirkt übersichtlicher, der Ledereinband der Vorgänger-Versionen ist Geschichte. In Ordnern gibt es nun auch die Möglichkeit, mehrere Seiten mit Apps anzulegen. Auch das Game Center wurde komplett überarbeitet.
Die Mail-App hat eine neue Schriftart und schnellere Animationen spendiert bekommen. „iOS 7 auf dem Telefon zu installieren ist wie ein neues Telefon zu bekommen“, so die Aussage von Apple.
Neu ist das Control Center: Wichtige System-Funktionen lassen sich dort direkt ansteuern. Dort kann beispielsweise – wie auf Android-Geräten – Bluetooth oder der Flugzeugmodus an- und ausgeschaltet werden.
iOS 7 bietet Multitasking für alle Apps. Wie das geht? iOS 7 ermittelt^wie häufig bestimmte Apps genutzt werden und erlaubt viel versendeten Apps, dass diese im Hintergrund aktualisiert werden. Zusätzlich soll sich das System an die Netzqualität anpassen. Bei einer guten Abdeckung werden Daten geladen, bei schlechter nicht.
Der Safari-Browser hat in iOS 7 einen neuen Vollbild-Look. Mit dem Finger kann man von oben ein Suchfeld ins Blickfeld ziehen. Wie erwartet wird der iCloud-Schlüsselbund unterstützt. Mit Gesten kann nun vor- und zurückgeblättert werden. Auch die Begrenzung auf acht Tabs fällt weg.
Siri bietet nicht nur neue Funktionen, sondern bietet nun auch neue Stimmen an. So gibt es eine neue weibliche und erstmals auch eine männliche Stimme – auch in deutsch. Siri soll nun auch neue Befehle verstehen: Man soll nur über die Stimme Bluetooth aktivieren, die Helligkeit erhöhen oder die letzte Voicemail abspielen können. In der Produktdemonstration funktionierte das auf Englisch tadellos. Wie gut Siri auf deutsch mit den Befehlen klarkommt, muss ein Test zeigen.
Der rote ovale Kreis mit einer weißen Zahl über dem App Store wird mit iOS 7 der Vergangenheit angehören: Apps müssen nun nicht mehr manuell auf den neuesten Stand gebracht werden, sondern aktualisieren sich automatisch im Hintergrund.
iTunes Radio von Apple
Apple startet einen eigenen Streamingdienst. Er hört auf den Namen „iTunes Radio“. Es gibt verschiedene Sender, die thematisch sortiert sind. So gibt es eine Radiostation, die die besten Songs des iTunes-Festivals spielt, andere listen Songs für den Sommer. Auch eigene Sender können angelegt werden. iTunes Radio ist in iOS 7 integriert und funktioniert auf iPhone, iPad und iPod touch. Auch für Macs und Apple TV steht die Software zur Verfügung. Der Dienst startet zuerst in den USA, andere Länder sollen folgen.
iOS 7 kommt im Herbst, vermutlich mit neuer Hardware im Gepäck. Installiert werden kann es auf iPhone 4 und iPad 2 oder neuer. (Quellen: Stern.de, 20Minuten)