Google und die Sammelwut – gibt es überhaupt eine Alternative?
Sucht man im Internet nach Informationen, spricht man im Allgemeinen nicht von „Suchen“ oder von einer „Internet-Recherche“ sondern von „googeln“.
Auch gibt es bei einer Frage zu einem Produkt oder einem Anbieter auch häufig die Antwort „Hast du denn schon gegoogelt?“ – damit soll gesagt werden „weshalb fragst du mich das?“ suche doch selbst danach! Gehe „googeln“!
In der Tat ist das Internet ein Riesen-Fundus welcher das Horten von Büchern und sonstigem Informationsmaterial teilweise überflüssig macht. Und finden kann man diese Informationen im Allgemeinen mit Google!
Wissen Sie aber was beim „googeln“ alles abläuft? Es ist recht eindrücklich!
In der Rundschau des Fernsehens SRF vom 17. Dezember 2014 wurde erklärt und gezeigt, welche Informationen bei einer Google-Suche fliessen.
Sehen Sie hier das knapp 8 Minuten lange Video.
Dass es auch anders geht, beweist die Schweizer Suchmaschine Swisscows.
Hier ein Auszug vom Bericht von 20 Minuten vom Juni 2014
Mit Swisscows ist eine neue Suchmaschine online, die keine Nutzerdaten erfasst und speichert. Weil der Dienst ähnlich funktioniert wie ein Gehirn, soll das Suchen einfacher werden.
Durchsucht man das Internet nach Informationen, dann spricht man von googeln. Mit rund 70 Prozent Marktanteil ist Google die grösste und meistgenutzte Suchmaschine der Welt. Spätestens seit dem NSA-Skandal sind viele sensibilisiert, wenn es um die eigenen Daten im Netz geht. Doch Dienste wie Amazon, Facebook oder auch Google haben grössere Server als der US-Geheimdienst und sammeln munter die Daten ihrer Nutzer.
Davon profitieren alternative Suchanbieter deren Nutzerzahlen in die Höhe schnellen. Das Problem: Auch diese Server stehen in den USA und unterliegen dem dortigen Recht. Dies wurde nun mit dem neuen Suchdienst Swisscows geändert – die Server stehen im Kanton Zug und der Dienst unterliegt den Schweizer Datenschutzgesetzen!
Persönliche Informationen der Nutzer werden nicht erfasst: Keine IP-Adresse, kein Standort und keine Angaben zum verwendeten Browser. Der Anbieter weiss nicht einmal, wie viele Leute gerade aktuell auf der Website sind. Deshalb kann auch kein «Phantombild» der Nutzer erstellt werden, welches dann für Werbezwecke genutzt wird.
Künstliches Hirn hilft bei der Suche
Die neue Schweizer Suchmaschine setzt aber nicht nur auf die Privatsphäre der Nutzer, sondern soll auch intelligenter als andere Suchmaschinen sein. Die Suche von Google ist vergleichbar mit einem Pingpong-Spiel: Man gibt einen Begriff ein und bekommt dann den gleichen Begriff als Ergebnis zurückgeliefert – millionenfach. Swisscows hingegen baut auf einer sogenannt semantischen Suche auf. Mit dieser Methode wird auch die inhaltliche Bedeutung von Texten und Suchanfragen analysiert und miteinander verknüpft – ähnlich wie bei einem menschlichen Gehirn.
Sucht man bei Google zum Beispiel nach dem Wort «Ton» führt dies zu Ergebnissen im Zusammenhang mit Musik, dem englischen Begriff für die Gewichtseinheit Tonne oder dem Material Ton. Bei Swisscows lässt sich die gleiche Suche mit Hilfe einer Begriffswolke, bestehend aus farbigen Kästchen, weiter einschränken. Dabei schlägt der Dienst verwandte Begriffe vor oder auch Wörter, die am meisten in diesem Zusammenhang gesucht wurden – so wird die Suche präziser.
Ausserdem lernt das System dazu und ergänzt die Wolke jeweils um neue Begriffe. Der neue Suchdienst wird darum auch «Antwortmaschine» genannt.
Als Konkurrenz zu Google wird Swisscows indes nicht angesehen. Stattdessen soll eine lokale und schnüffelfreie Alternative zur Suche im Internet angeboten werden.
Finden können Sie die Suchmaschine hier: https://swisscows.ch/
Quellen: www.20min.ch, www.srf.ch
Autor: Daniel Burato